Kelten und Germanen waren einst die ersten Siedler auf dem
Gebiet des heutigen Culten. Für sie waren Bergbau und Eisen-
gewinnung von großer Bedeutung. Ihr Wissen im Umgang mit
dem Material Eisen prägten eine ganze Epoche: die Eisenzeit.
Am Ende des 6. Jahrhunderts gelangten slawische Siedler in
die Region, die Sippendörfer gründeten, darunter auch Culten
als Siedlung des "Kulata". Heute findet man dort in einem der
Bauernhöfe unsere Schmiede - die Cult.Schmiede.
Seit frühester Zeit verwendet der Mensch Materialien, die ihm
die Natur bietet. Dabei lässt sich fast kein anderer Rohstoff so
eindrucksvoll, nachhaltig und vielseitig verarbeiten wie Eisen.
Es wird im über 1000 Grad heißen Feuer erhitzt und mit dem
Hammer auf dem Amboss geschmiedet. Dabei wird das
Material geformt. Der materielle Ausdruck entspricht so immer
auch der kraftvollen Verarbeitung und gibt den tatsächlichen,
unverfälschten sinnlichen Eindruck wieder.
Unser heutiges Leben ist weit entfernt von jener Epoche der
Menschheitsgeschichte. Die Welt, in der wir heute leben und
arbeiten, ist geprägt von virtuellen Räumen, von künstlichen
Produkten und industrieller Massenware. Dies steht jedoch
im klaren Widerspruch zur Natur des Menschen und seinen
induviduellen Bedürfnissen. Seine Sehnsucht nach Klarheit
und Einfachheit, Natürlichkeit und Wahrhaftigkeit weist uns
den Weg zu diesem ursprünglichen Material und einer
schlichten Formensprache.
Seit 1590 ist das alte Schmiedehandwerk in unserer Familie in
direkter Folge vom Vater auf den Sohn übergegangen. Man war
u.a. als Huf-, Nagel- und Waffenschmiedemeister tätig. Somit
konnten die langen Erfahrungswerte und das Wissen um die
traditionellen Fertigkeiten des Schmiedens über hunderte von
Jahren bewahrt und weitergegeben werden. Meine Eltern,
Werner und Christine Ludwig, eröffneten 1980 einen eigenen
Schmiedebetrieb und führen somit dieses Handwerk in der
nun mehr 11. Generation fort.
Mein Vater Werner erhielt seinen Meisterbrief im Jahre 1977.
Neben einer Dozententätigkeit im Bereich Metallgestaltung in
London ist er heute u.a. als geprüfter Restaurator im Handwerk
tätig. Meine Mutter Christine arbeitet ebenso noch im laufenden
Betrieb. Als Einzelhandelskauffrau ist sie darüber hinaus für
organisatorische wie auch wirtschaftlichen Abläufe zuständig.
Ich, Kathrin, habe Innenarchitektur studiert. Nach Tätigkeiten in
verschiedenen Unternehmen, wie die Daniel Libeskind AG in
Zürich, führe ich seit 2005 mein eigenes Büro in Leipzig.